Neues Jahr, neue Regeln. Im Bereich Energie ändert sich 2025 einiges für Verbraucherinnen und Verbraucher. Was wird teurer? Was verbessert sich? Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur erklären, was für private Haushalte wichtig wird und fassen die wichtigsten Neuerungen zusammen.

Kurzüberblick:

  1. Öl und Gas werden teurer
  2. Einspeisevergütung für Photovoltaik sinkt
  3. Dynamische Stromtarife werden für Stromanbieter Pflicht
  4. Strengere Emissionsgrenzwerte für alte Kaminöfen
1. Öl und Gas werden teurer

Warum ist das so? 2025 steigt der Preis für eine Tonne CO₂ von 45 auf 55 Euro an. Dadurch erhöhen sich die jährlichen Kosten bei einer Gasheizung um circa 48 Euro und bei einer Ölheizung um etwa 63 Euro. Dabei wird von einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (bei Gas) und 2.000 Litern (bei Heizöl) ausgegangen. Der CO₂-Preis wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Wer Geld sparen möchte, kann auf erneuerbare Energien umsteigen. Wir beraten Sie dazu kostenfrei in unserer unabhängigen Erstberatung.

2. Einspeisevergütung für Photovoltaik sinkt

Wer dieses Jahr eine Photovoltaik-Anlage neu in Betrieb nimmt, erhält ab Februar weniger Geld für die Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz. Bei Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung mit teilweise Einspeisung sinkt die Einspeisevergütung um 1 Prozent auf 7,95 Cent pro Kilowattstunde. Für alle, die bereits eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb haben, ändert sich erst einmal nichts. Die feste Einspeisevergütung gilt für 20 Jahre.

Mit sinkender Einspeisevergütung gewinnt der Eigenverbrauch noch mehr an Bedeutung. Je höher der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms ist, desto wirtschaftlicher ist die eigene Photovoltaik-Anlage. Mit einem Stromspeicher, einer Wärmepumpe oder einem E-Auto kann der Eigenverbrauch und damit die Wirtschaftlichkeit weiter gesteigert werden.  

Was Sie als Besitzer einer Ü20-Anlage tun können, wenn die EEG-Förderung endet, erfahren Sie bei der kostenfreien Photovoltaikberatung im Beratungszentrum der KEK.

Fassadenphotovoltaik auf Mehrfamilienhaus ©KEK
3. Dynamische Stromtarife werden für Stromanbieter Pflicht

Ab 2025 sind Energieversorger verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Haushalte mit dynamischem Tarif haben keinen festen Strompreis mehr, sondern der Preis orientiert sich an den Spotpreisen der Strombörse. Das bedeutet: Bei wenig Nachfrage und viel Stromerzeugung ist der Preis niedriger als zu Zeiten mit viel Nachfrage und wenig Stromerzeugung. Voraussetzung für den dynamischen Stromtarif ist ein intelligentes Messsystem (Smart Meter). Ob sich ein dynamischer Stromtarif für Ihren Haushalt lohnt, beantworten unsere Energieberaterinnen und Energieberater in einer kostenfreien Beratung.

Was genau ist ein Smart Meter? Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler mit einem Kommunikationsmodul, dem sogenannten Smart-Meter-Gateway. Es misst den Stromverbrauch alle 15 Minuten und sendet die Daten täglich über eine gesicherte Internetverbindung an Netzbetreiber und Stromlieferanten. Die Installation erfolgt direkt am Hausanschluss.

Erfahren Sie hier mehr zu den dynamischen Stromtarifen.

4. Strengere Emissionsgrenzwerte für alte Kaminöfen

Kamine, Kaminöfen und Öfen, die zwischen Januar 1995 und dem 21. März 2010 installiert wurden, müssen ab dem 1. Januar 2025 strengere Emissionsgrenzwerte für Feinstaub und Kohlenmonoxid einhalten. 

Informationen zur Feuerstätte und zu deren Emissionswerten findet man in der Regel im Feuerstättenbescheid, den der Bezirksschornsteinfeger alle drei Jahre nach jeder Feuerstättenschau ausstellt. 

 

Fragen?

Rufen Sie unsere Beratungs-Hotline 0721 480 88 250 an oder vereinbaren Sie einen Termin in unserem Beratungszentrum.


 

Weitere Informationen

Seit 2009 bietet die KEK verschiedene Unterrichtseinheiten im Bereich Umweltbildung an. Etwa zweimal die Woche gehen Mitarbeitende an unterschiedliche Schulen in Karlsruhe und führen Projekttage durch. Die Themen sind vielfältig: Papier & Recycling, Energie, Strom vom Dach oder klimafaires Frühstück. FÖJlerin Pauline Amann erzählt von einem Projekttag zum Thema ökologischer Fußabdruck.


FÖJlerin Pauline Amann erzählt von einem typischen Projekttag in der Schule 

Es ist halb acht, meine Kollegin Ines und ich beladen den Fahrradanhänger. Denn: Es geht heute in die Schule!  Ein halbes Jahr nach meinem Abitur aber nicht als Schülerin, sondern um den Kindern etwas beizubringen. Zu jedem Projekttag fahren wir mit dem Fahrrad. Im Winter und bei Regen ist das zwar sehr ungemütlich, aber mit der richtigen Kleidung kein Problem. Nach etwa fünfzehn Minuten sind wir da. Wie immer etwas zu früh, aber so haben wir keinen Stress und können in Ruhe einen Platz für den Anhänger suchen.

Wir gehen ins Schulhaus und suchen das Sekretariat. Eine Lehrerin zeigt uns das Klassenzimmer und wir bauen alles auf. Die ersten Kinder kommen schon etwas früher herein und schauen uns verwirrt an. „Wir machen heute einen Projekttag zum ökologischen Fußabdruck“, erklärt Ines. NOCH können sie damit nichts anfangen, aber unsere Materialien werden ganz genau inspiziert.

Für Klimaschutz sensibilisieren

Dann geht’s los: In einem kurzen Theorieteil erklären wir, was ein ökologischer Fußabdruck ist und wie groß die Fußabdrücke in verschiedenen Ländern sind. Wenn jeder so viel Emissionen wie ein durchschnittlicher Deutscher verbrauchen würde, bräuchten wir drei Erden. Viele der Schülerinnen und Schülern sind überrascht.

Dann dürfen die Kinder ihren Fußabdruck im Flur selbst berechnen. Die Schülerinnen und Schüler stürmen mit Zettel und Stift aus dem Klassenzimmer und fangen an.

Die Fragen auf den Fußabdrücken zeigen, wie wir unseren CO2-Ausstoß beeinflussen können. (Foto: © KEK)

Der ökologische Fußabdruck wird mit verschiedenen Komponenten berechnet: Ernährung, Konsum, Energie und Mobilität. Jeder Bereich hat eine andere Farbe und unterschiedliche Fragen. Für die verschiedenen Fragen gibt es Punkte, diese werden von den Kindern zusammengerechnet.

Während die Kinder die Fragen beantworten, wird viel geredet und diskutiert. Einige Fragen können sie noch nicht beantworten. Mit welcher Temperatur wäschst du deine Wäsche? Wie warm heizt du dein Zimmer? Eher Bereiche, die den Schülerinnen und Schülern nicht viel sagen. Deshalb sind wir immer für Fragen da.

Wenn alle fertig sind, kommt der spannendste Teil. Wir lösen auf, wie viele Punkte einer gewissen Anzahl an Erden entspricht. Es wird lauter im Klassenzimmer. Viele Kinder sind überrascht von ihren Ergebnissen. Zum Abschluss reden wir aber auch über Positives: Was macht ihr bereits gut? Was könnt ihr noch besser machen? Dabei gibt es oft kreative Ansätze. Die Zeit vergeht dabei wie im Flug. Schon ist die Unterrichtseinheit vorbei und wir packen unsere Materialien wieder zusammen. Projekttage sind zwar immer sehr anstrengend, machen aber auch unglaublich viel Spaß.

Für das Schuljahr 2024/25 sind bereits alle Plätze belegt – was uns natürlich sehr freut! Leider haben wir nur begrenzte Projektmittel und können daher nicht alle Schulen besuchen, die sich bei uns melden. 

Mit Muskelkraft bringen wir Lampen zum Leuchten. (Foto: © KEK)

Mein abschließendes Fazit: Was ist das Schöne an Projekttagen?

Als FÖJlerin lerne ich viele Schulen kennen. Da wir immer mit dem Fahrrad zu den Bildungseinrichtungen fahren, sehe ich auch die verschiedenen Stadtteile von Karlsruhe. Außerdem lerne ich immer wieder Neues zum Thema Klimaschutz. Mittlerweile bin ich ein richtiger Profi im Mülltrennen. Die Projekttage sind wie eine Wundertüte, man weiß nie genau, was einen erwartet und mit welchen Kindern man arbeiten darf. Gerade das macht diesen Teil der Arbeit so abwechslungsreich und spannend.

Wir treffen oft auf sehr aufgeschlossene und motivierte Lehrerinnen und Lehrer, das ist sehr inspirierend. Sie stellen Fragen und machen oft selbst mit.  Selbstkritisch nehmen sie sich vor, jetzt doch mal eine Biotonne für die Klassenzimmer zu organisieren.

Mir fällt auf, dass viele Kinder ihr Verhalten hinterfragen. „Ich vergesse oft das Licht auszumachen“, erzählt eine Schülerin. Ich empfinde die Kinder immer als sehr offen gegenüber den Themen. Sie nehmen ihre Ideen und Anregungen auch mit nach Hause. Deshalb arbeite ich gerne mit Kindern zusammen.