Seit 2009 bietet die KEK verschiedene Unterrichtseinheiten im Bereich Umweltbildung an. Etwa zweimal die Woche gehen Mitarbeitende an unterschiedliche Schulen in Karlsruhe und führen Projekttage durch. Die Themen sind vielfältig: Papier & Recycling, Energie, Strom vom Dach oder klimafaires Frühstück. FÖJlerin Pauline Amann erzählt von einem Projekttag zum Thema ökologischer Fußabdruck.


FÖJlerin Pauline Amann erzählt von einem typischen Projekttag in der Schule 

Es ist halb acht, meine Kollegin Ines und ich beladen den Fahrradanhänger. Denn: Es geht heute in die Schule!  Ein halbes Jahr nach meinem Abitur aber nicht als Schülerin, sondern um den Kindern etwas beizubringen. Zu jedem Projekttag fahren wir mit dem Fahrrad. Im Winter und bei Regen ist das zwar sehr ungemütlich, aber mit der richtigen Kleidung kein Problem. Nach etwa fünfzehn Minuten sind wir da. Wie immer etwas zu früh, aber so haben wir keinen Stress und können in Ruhe einen Platz für den Anhänger suchen.

Wir gehen ins Schulhaus und suchen das Sekretariat. Eine Lehrerin zeigt uns das Klassenzimmer und wir bauen alles auf. Die ersten Kinder kommen schon etwas früher herein und schauen uns verwirrt an. „Wir machen heute einen Projekttag zum ökologischen Fußabdruck“, erklärt Ines. NOCH können sie damit nichts anfangen, aber unsere Materialien werden ganz genau inspiziert.

Für Klimaschutz sensibilisieren

Dann geht’s los: In einem kurzen Theorieteil erklären wir, was ein ökologischer Fußabdruck ist und wie groß die Fußabdrücke in verschiedenen Ländern sind. Wenn jeder so viel Emissionen wie ein durchschnittlicher Deutscher verbrauchen würde, bräuchten wir drei Erden. Viele der Schülerinnen und Schülern sind überrascht.

Dann dürfen die Kinder ihren Fußabdruck im Flur selbst berechnen. Die Schülerinnen und Schüler stürmen mit Zettel und Stift aus dem Klassenzimmer und fangen an.

Die Fragen auf den Fußabdrücken zeigen, wie wir unseren CO2-Ausstoß beeinflussen können. (Foto: © KEK)

Der ökologische Fußabdruck wird mit verschiedenen Komponenten berechnet: Ernährung, Konsum, Energie und Mobilität. Jeder Bereich hat eine andere Farbe und unterschiedliche Fragen. Für die verschiedenen Fragen gibt es Punkte, diese werden von den Kindern zusammengerechnet.

Während die Kinder die Fragen beantworten, wird viel geredet und diskutiert. Einige Fragen können sie noch nicht beantworten. Mit welcher Temperatur wäschst du deine Wäsche? Wie warm heizt du dein Zimmer? Eher Bereiche, die den Schülerinnen und Schülern nicht viel sagen. Deshalb sind wir immer für Fragen da.

Wenn alle fertig sind, kommt der spannendste Teil. Wir lösen auf, wie viele Punkte einer gewissen Anzahl an Erden entspricht. Es wird lauter im Klassenzimmer. Viele Kinder sind überrascht von ihren Ergebnissen. Zum Abschluss reden wir aber auch über Positives: Was macht ihr bereits gut? Was könnt ihr noch besser machen? Dabei gibt es oft kreative Ansätze. Die Zeit vergeht dabei wie im Flug. Schon ist die Unterrichtseinheit vorbei und wir packen unsere Materialien wieder zusammen. Projekttage sind zwar immer sehr anstrengend, machen aber auch unglaublich viel Spaß.

Für das Schuljahr 2024/25 sind bereits alle Plätze belegt – was uns natürlich sehr freut! Leider haben wir nur begrenzte Projektmittel und können daher nicht alle Schulen besuchen, die sich bei uns melden. 

Mit Muskelkraft bringen wir Lampen zum Leuchten. (Foto: © KEK)

Mein abschließendes Fazit: Was ist das Schöne an Projekttagen?

Als FÖJlerin lerne ich viele Schulen kennen. Da wir immer mit dem Fahrrad zu den Bildungseinrichtungen fahren, sehe ich auch die verschiedenen Stadtteile von Karlsruhe. Außerdem lerne ich immer wieder Neues zum Thema Klimaschutz. Mittlerweile bin ich ein richtiger Profi im Mülltrennen. Die Projekttage sind wie eine Wundertüte, man weiß nie genau, was einen erwartet und mit welchen Kindern man arbeiten darf. Gerade das macht diesen Teil der Arbeit so abwechslungsreich und spannend.

Wir treffen oft auf sehr aufgeschlossene und motivierte Lehrerinnen und Lehrer, das ist sehr inspirierend. Sie stellen Fragen und machen oft selbst mit.  Selbstkritisch nehmen sie sich vor, jetzt doch mal eine Biotonne für die Klassenzimmer zu organisieren.

Mir fällt auf, dass viele Kinder ihr Verhalten hinterfragen. „Ich vergesse oft das Licht auszumachen“, erzählt eine Schülerin. Ich empfinde die Kinder immer als sehr offen gegenüber den Themen. Sie nehmen ihre Ideen und Anregungen auch mit nach Hause. Deshalb arbeite ich gerne mit Kindern zusammen.