Seit Oktober letzten Jahres setzt die KEK in Kooperation mit der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe ein neues Aufforstungsprojekt in Ecuador um. Nach Saloya, Elenita, Mirador und Milpe ist dieses nun die fünfte Aufforstung seit 2012 in San Miguel de Los Bancos.


La Esperanza („Die Hoffnung“) macht seinem Namen alle Ehre. Es ist das bisher größte Aufforstungsvorhaben der KEK. Auf fast 31 Hektar Weidefläche (ca. 43 Fußballfelder) soll schon bald ein junger Nebelwald entstehen. Dieser bindet in Zukunft nicht nur das klimaschädliche Treibhausgas CO2, sondern wird auch einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen ein neues zu Hause bieten.

Am kleinen ehemaligen Verwaltungshäuschen auf der Kuhweide hängt ein Schild mit dem langjährigen Namen des Geländes La Esperanza – „Die Hoffnung“

Das Projekt begann Anfang 2023, als ein älterer Landbesitzer aus Los Bancos beschloss, sein Weideland zu verkaufen. Er ist mit seiner Familie längst in die Hauptstadt Quito gezogen. Nun will er die Viehzucht ganz aufgeben. So wie ihm geht es vielen Menschen im ländlich geprägten Los Bancos. Während die Viehzucht über viele Generationen die Haupteinnahmequelle war, sucht vor allem die junge Generation nach anderen Möglichkeiten, Geld zu verdienen.

Um der Natur etwas zurückzugeben verkauft der Landbesitzer sein Land an die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe, die es langfristig schützen wird. Im Oktober 2023 pflanzte die KEK mit ihrem kleinen lokalen Team den ersten von insgesamt über 26.500 Bäumen, die in den nächsten Monaten folgen sollen.

Drohnenaufnahmen Ecuador Wald
Drohnenaufnahmen zeigen einen Teil des Grundstücks mit seinen vorbereiteten Pflanzkreisen für die Baumsetzlinge

Nach mehrmonatiger Pflanzzeit ist Ende April dieses Jahres der Großteil der Fläche mit über 60 verschiedenen heimischen Baumarten bepflanzt. Dazu legte das ecuadorianische Aufforstungs-Team zunächst Pflanzkreise von etwa einem Meter Durchmesser an. Das hohe Weidegras wird entfernt und der Boden leicht aufgelockert. Pro Hektar werden 850 Bäume gepflanzt, die alle aus kleinen Baumschulen stammen, die von lokalen Familien betrieben werden. So sind die Setzlinge nicht nur gut an das Klima und die Höhe von rund 1.400 Metern über dem Meeresspiegel angepasst, sondern auch die Gemeinde profitiert von der Aufforstung.

In Kisten werden die Setzlinge über das Grundstück zu ihren Pflanzorten getragen

In den trockenen Sommermonaten werden die Pflanzarbeiten unterbrochen. Im November, wenn es wieder regnet und eine ausreichende Wasserversorgung der Setzlinge gewährleistet ist, nimmt das Team die Pflanzarbeiten wieder auf. Ende 2024 will die KEK die ersten Pflanzungen abgeschlossen haben. Doch damit ist das Aufforstungsprojekt noch nicht beendet: In den folgenden drei Jahren werden abgestorbene Setzlinge durch neue ersetzt.

Außerdem pflegt die KEK die jungen Bäume, bis sie sich gegen das schnell wachsende Weidegras durchsetzen können. Ein regelmäßiges Monitoring wird in den nächsten 30 Jahren verschiedene ökologische und soziale Parameter überprüfen.   

Pflanzen Sie einen KlimaBaum!

Ihnen hat unser Einblick in die Projektarbeit in Ecuador gefallen und Sie möchten diesen Einsatz unterstützen? Dann können Sie beim Karlsruher Klimafonds einen Baum auf unseren Aufforstungsflächen pflanzen oder Ihren eigenen CO₂-Fußabdruck ausgleichen.

Unser Beratungszentrum haben wir 2021 eröffnet und seitdem schon viele Bürgerinnen und Bürger zu Photovoltaik, nachhaltiger Mobilität, Gebäudesanierung und Heizungstausch beraten. Waren Sie auch schon bei uns?


Unsere Beraterinnen und Berater sind Spezialisten auf ihrem Gebiet. Bernd Gewiese ist unser Experte für Wärmepumpen. Vanessa Herhoffer begeistert sich für Photovoltaik und Elektromobilität, während Christian Diebold als Architekt bei Fragen zur Gebäudesanierung unterstützt. Markus Grimmer hat ein Faible für nachhaltige Baustoffe und Janos Siegle berät umfassend zum Thema Sonnenenergie. „Unsere Beraterinnen und Berater haben vielfältige Hintergründe und können so auf Ihre individuellen Anliegen und Probleme eingehen“, erklärt Karina Romanowski, die Leiterin unseres Beratungszentrums.

 
Neues Beratungsangebot: Energie-Café!

Lassen Sie uns gemeinsam über Energie sprechen! Unser Energie-Café lädt Sie ein, bei einer Tasse Kaffee mit unseren Energieexpertinnen und -experten über verschiedene Energiethemen zu diskutieren. Wir freuen uns darauf, Sie in unserem Beratungszentrum begrüßen zu dürfen! Besuchen Sie uns von Montag bis Donnerstag, jeweils von 15:15 bis 16:45 Uhr, in der Hebelstraße 15. Weitere Informationen finden Sie hier.

Einen Beratungstermin können Sie online oder telefonisch unter 0721 480 88 250 vereinbaren.

Impressionen aus unserem Beratungszentrum

#Sanierungsstory
Haus Freund

Die Schauspielerin Galina Freund hat ein altes Haus gekauft, das so niemals hätte gebaut werden dürfen. Weil die Nachtspeicheröfen in Kombination mit den schlechten Dämmwerten bares Geld kosten, soll und muss jetzt energetisch saniert werden.


Ein Häuslein stand im Walde, ganz still und stumm

… und dann kam Galina und hat es aus seinem Dornröschenschlaf befreit. Das Haus im Wald bei Durlach wurde 1924 als Gartenhäuschen erbaut, diente dann aber als Wohnhaus. Erst 2019 wurde die Baulast gelöscht, wodurch die rechtlichen und baulichen Einschränkungen für die Nutzung als Wohnhaus beseitigt wurden. Seit 2023 wohnt Galina dort und will dem lange Jahre leerstehenden Haus eine neue, verbindende, erfüllende Bedeutung zukommen lassen.

Galina Freund Karlsruhe

Als Mitbetreiberin der Kulturküche Karlsruhe sieht sie das Haus auch als eine Erweiterung für das bestehende Angebot. Ein Ort, der Menschen verbindet, an dem sie Inspiration, frische Energie, Zuflucht, Geborgenheit und Wärme finden.

An Wärme mangelt es derzeit allerdings …

Sanieren oder Frieren

Einen ersten Winter hat Galina in ihrem Waldhaus bereits verbracht. Raumtemperaturen von maximal 11 Grad Celsius haben ihr die Dringlichkeit von wärmenden – sprich dämmenden und heizenden – Maßnahmen nochmal verdeutlicht.

Energetischer Sanierungsfall: die Kellerdecke

Klar: Galina hat einen Sanierungsfahrplan

Die Liste der von ihrem Energieberater erarbeiteten Sanierungsmaßnahmen und -möglichkeiten ist lang:

  • Dach
  • Wände
  • Fenster
  • Keller
  • Heizung
  • Photovoltaik

Aber einerseits wären die Investitionskosten des Sanierungsfahrplans für die Schauspielerin sehr hoch – trotz Fördermöglichkeiten. Andererseits lassen sich weder sie noch ihr Haus gerne „verplanen“.

Stellt sich also die Frage: Was ist wirklich wichtig? Was muss gemacht werden? Was nützt dem Haus? Was schadet ihm? Denn Galina sieht ihr Haus wie einen Freund. Sie empfindet ihm gegenüber eine Verantwortung. Darum ist es ihr wichtig, seine Identität, seine Geschichte, seine Seele zu erhalten. Und sie befürchtet, dass viele klassische Sanierungsmaßnahmen den Charakter ihres Hauses bis zur Unkenntlichkeit verändern würden.

KEK-Kommentar:
„Hier ist Feingefühl gefragt, Respekt vor dem Gebäude. Der behutsame Ansatz, den Galina wählt, erscheint mir sinnvoll. Sicher, ein Nullenergiehaus wird es so nicht, aber am Ende muss alles zu Haus und Bewohnerin passen, auch wenn so die Fördermöglichkeiten vielleicht nicht 100%ig ausgeschöpft werden“
Christian Diebold, KEK-Energieberater

Die nächsten Schritte:
Viel Arbeit – und Workshops zum Mitmachen

Was sind die nächsten Schritte?

  • Dämmung der Dachschrägen mit Holzwolle, Schilf und Lehm
  • Dämmung von Innenwänden mit Kalziumsilikatplatten
  • Dämmung der Kellerdecke und des Treppenaufgangs

Was wann genau gemacht wird, wird die Zukunft zeigen. Einerseits ist es eine Frage der Zeit und des Geldes. Andererseits lautet der Plan, alle Veränderungen Step-by-Step und entsprechend behutsam vorzunehmen. Klar ist, dass noch vor dem Winter das Thema Dämmung vorangetrieben werden muss.

Wichtig dabei ist für die Eigentümerin, dass Seele und Geschichte ihres Hauses erhalten bleiben und es zu einem besonderen Ort mit offenen Türen wird. Ein Platz zum Ankommen, zum Sein. Wie bei einem Freund.

Wir werden das Projekt weiter begleiten und hier darüber berichten.

Workshops

Galina möchte für interessierte Selbermacher/innen Workshops zu verschiedenen Arbeitsschritten anbieten. Die Idee ist, dass unter fachmännischer Anleitung z. B. Kalziumsilikatplatten verlegt oder Wände verputzt und so wichtige Skills für die eigenen (Sanierungs-)Projekte erworben werden.

Vom 23. bis 25. August werden im Haus Freund Kalziumsilikatplatten verlegt. Wer Lust hat mitzumachen, meldet sich bei Galina direkt: g.freund@lobin-ka.de.

Titelbild: © Lisa Theophil, Fotos: © Sven Ochs (8)

Die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) lädt in Kooperation mit der Klimaallianz Karlsruhe zur dreiteiligen Webinar-Reihe „Klima schützen, erfolgreich wirtschaften“ für Unternehmen ein. Dabei berichten Karlsruher Unternehmen über ihren Weg zu mehr Klimaschutz und stehen gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der KEK für Fragen zur Verfügung.  


Erfahrungsberichte, Austausch und Expertentipps:

In unserer Webinar-Reihe erhalten Sie spannende Einblicke, wie Karlsruher Unternehmen die Themen CO₂-Bilanzierung, Betriebliches Mobilitätsmanagement und Photovoltaik in ihren Betrieben umgesetzt haben. Praxisnah berichten die Unternehmerinnen und Unternehmer über ihre Motivation für mehr Klimaschutz im Unternehmen, über Herausforderungen bei der Umsetzung sowie Chancen und Vorteile, die sich mit den Klimaschutzmaßnahmen ergeben haben. 

Expertinnen und Experten der KEK geben einen Überblick über Fördermöglichkeiten, Tipps zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und stellen das Beratungsangebot der KEK vor.

 

Anmeldung und weitere Informationen
Bild: © Corona Feederle

Corona Feederle, feco-feederle GmbH

08. Oktober 2024, 13-14 Uhr:
CO₂-Bilanzierung

Bild: © www.knirsch.com/ueber-uns

 

Diese Veranstaltung wird gefördert durch:

 

Das Förderprogramm KlimaBonus Karlsruhe war auch in diesem Jahr ein Erfolg. Das Förderziel ist vorzeitig erreicht und das Programm für 2024 geschlossen. 2025 soll es erneut an den Start gehen.
Auch im vierten Jahr nach Einführung wurde das Förderprogramm „KlimaBonus Karlsruhe“ von Karlsruher Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen, sodass es frühzeitig gestoppt werden musste. Das Programm unterstützt Investitionen zum Klimaschutz im privaten Gebäudesektor – etwa die Installation einer Photovoltaik-Anlage. Eine Wiederauflage des Programms für 2025 ist geplant.

Die Stadt Karlsruhe fördert erneut den Einsatz von Lastenrädern im Wirtschaftsverkehr mit bis zu 2.500 Euro pro Rad. Anträge sind noch bis Ende Oktober 2024 möglich. 


Karlsruhe möchte die Nutzung von Lastenrädern und Lastenanhängern auch im gewerblichen Bereich fördern. Dabei wird die Stadt von Kreishandwerkerschaft, Handwerkskammer Karlsruhe und IHK Karlsruhe unterstützt.

Mit den beiden bisherigen Förderprogrammen wurden bisher rund 40 Karlsruher Betriebe bei der Anschaffung eines Lastenrades unterstützt. Dazu gehören im Handwerk Schreinereien, Malerbetriebe, Zimmereien und Schornsteinfeger. Aber auch Apotheken, soziale und kulturelle Einrichtungen sowie zahlreiche Gastronomen haben bisher von der Förderung profitiert.

Was wird gefördert?

Gefördert wird der Kauf eines fabrikneuen, serienmäßig hergestellten zwei- oder dreirädrigen Fahrrads oder Lastenanhängers mit elektrischer Tretunterstützung, das speziell für den gewerblichen Transport konzipiert ist.

Wie viel wird gefördert?

Der Kauf eines Lastenrades oder Lastenanhängers mit E-Unterstützung wird mit einem einmaligen Zuschuss in Höhe von 25 Prozent des Kaufpreises bis zu einer maximalen Höhe von 2.500 Euro gefördert. Unter www.karlsruhe.de/radverkehr finden Sie weitere Informationen zum Förderantrag.

Wer wird gefördert?

Gefördert werden Firmen, die ihre Mobilitätsgewohnheiten im Alltag ändern möchten und Wege suchen, ihre Fahrzeugflotte durch Lastenräder zu ergänzen oder zu ersetzen. Pro Firma werden pro Jahr maximal zwei Lastenräder oder Lastenanhänger gefördert. Der Firmensitz muss in der Stadt Karlsruhe liegen.

Übrigens:

Im Gegensatz zu „Familien-Lastenrädern“ sind gewerbliche Lastenräder und deren Einsatzmöglichkeiten bisher weniger bekannt. Dabei gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Modellen, teilweise mit einer Zuladung von über 350 Kilogramm. Entsprechend vielfältig sind auch die Anwendungsfelder: Vom Schornsteinfeger über Zimmererhandwerk, Fensterreinigung, Gartenbaubetrieb bis hin zum Transport von Europaletten – Lastenräder haben das Potenzial, zahlreiche gewerbliche Pkw- oder Transporter-Fahrten zu ersetzen.

Sie haben Fragen zu nachhaltiger Mobilität? Wir beraten Sie kostenfrei und unabhängig! Termine können Sie online oder telefonisch unter 0721 480 88 250 vereinbaren.